Aus heiterem Himmel

Der Autofahrende leitet einen Wendevorgang ein und gefährdet einen Motorradfahrenden, der sich von hinten oder vorne nähert. Der Motorradfahrende bremst scharf.

Unfalltypen und Ursachen

Solche Risikosituationen ereignen sich überwiegend innerorts. Der Autofahrer ist möglicherweise ortsfremd, seine Aufmerksamkeit ist beeinträchtigt. Das Wenden im dichten Verkehr ist kein alltägliches Fahrmanöver und kann Stresssymptome auslösen, die Risikobereitschaft steigt. Es kann zwischen zwei hochriskanten Manövern unterschieden werden:

Unfalltypen

  • Das Motorrad fährt hinter dem Pkw. Der Autofahrende sucht z.B. eine Bushaltestelle oder eine Parkbucht für sein geplantes Wendemanöver. Der Motorradfahrende glaubt, der Pkw würde parken und wird von dem Wendemanöver überrascht.
  • Zwischen dem Auto und dem Motorrad befinden sich weitere Fahrzeuge. Diese verlangsamen die Fahrt, weil die Fahrenden die Absicht des Vorausfahrenden erkannt haben. Der Motorradfahrende muss den (ohnehin schon riskanten) Überholvorgang unterbrechen und scharf bremsen, um nicht mit dem wendenden Autofahrenden zu kollidieren. 
  • Auch der sich von vorne nähernde Rollerfahrende kann in dieser Situation leicht übersehen werden. Auch hier führt die schmale Silhouette des Rollerfahrenden zum Problem der Erkennbarkeit.

Motorradfahrer hinter Auto, das Wendemanöver startet.

Tipps für Motorradfahrer

  • Vorsicht bei haltenden Pkw am Straßenrand. Blinksignale können Einfädeln in die Fahrspur, aber auch Wenden ankündigen. 
  • Achtet auf stark eingeschlagene Vorderräder, vertraut nicht auf Blinkzeichen. 
  • Behaltet Autos im Auge, die mit laufendem Motor am Fahrbahnrand, auf dem Standstreifen oder an einer Bushaltestelle stehen. 
  • Achtet bei vor euch fahrenden Autos auf auswärtige Kfz-Kennzeichen. Ortsfremde Fahrende können mit der Orientierung beschäftigt sein. 
  • Rechnet mit einem Wendemanöver, wenn die Fahrzeuge unmittelbar vor euch die Fahrt verlangsamen. 
  • Überholt Kolonnen nur dann, wenn ein Wendemanöver mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann.


Mit freundlicher Unterstützung vom ifz (Institut für Zweiradsicherheit e.V.): www.ifz.de