Die richtige Fahrschule finden: 5 Tipps

Du hast richtig Lust Motorrad zu fahren, aber der Führerschein fehlt noch? (Alle Infos zum Stufen-Führerschein findest du übrigens hier.) Dann ist der erste Schritt natürlich die Suche nach einer geeigneten Fahrschule. Eines sollte an dieser Stelle klar sein: Wenn du den Führerschein machst, geht es nicht nur darum, schnellstmöglich den Lappen in der Hand zu halten. Vielmehr solltest du gründlich und mit ausreichendem Sachverstand darauf vorbereitet werden, dein Fahrzeug sicher und gekonnt beherrschen zu können. 

Die meisten Fahrschüler- und schülerinnen lassen sich bei der Wahl ihrer Fahrschule neben der räumlichen Nähe (getreu dem Motto: je näher desto besser) oftmals von Empfehlungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis beeinflussen. Rückschlüsse auf die inhaltliche Qualität der Ausbildung bzw. das tatsächliche Zweirad-Können“ der Fahrschule lassen sich aus diesen, eher subjektiven Meinungen in der Regel aber nicht ableiten. Am besten macht sich jeder selbst ein Bild der Fahrschulen in seinem Umkreis, denn die Unterschiede können gewaltig sein. Wer die folgenden zentralen Punkte in einem persönlichen Gespräch vor Ort „überprüft“, hat gute Karten eine kompetente Fahrschule zu finden:

1. Theorie: Wird die spezielle „Zweiradtheorie“ groß geschrieben?

Neben dem allgemeinen Theorieunterricht für alle Klassen, müssen angehende Fahrerinnen und Fahrer motorisierter Zweiräder laut Ausbildungsordnung an einem gesonderten Unterricht für den zweiradspezifischen Zusatzstoff teilnehmen. Dieses theoretische „Zweirad-Special“ muss auf jeden Fall stattfinden, da hier zentrale Aspekte für den sicheren Umgang mit dem motorisierten Zweirad vermittelt werden. Frag nach!

2. Praktische Ausbildung:  Wie wird der Fahrschüler begleitet?

Was die praktische Ausbildung angeht, sollte in Erfahrung gebracht werden, wie du während der Fahrstunden begleitet wirst. Die meisten Fahrschulen nutzen hier gerne nur den Pkw. Einen großen Teil der praktischen Ausbildung sollte der ausbildende Fahrlehrende jedoch ebenfalls mit einem eigenen Motorrad mitfahren. So können jederzeit Grundfahraufgaben selber demonstriert oder bei Überlandfahrten Kurvenpassagen vorgefahren werden. Außerdem schafft diese Vorbildfunktion Vertrauen, demonstriert Kompetenz, nimmt gegebenenfalls Ängste und zeigt ein deutlich erkennbares Engagement. Dass du dabei von der ersten Stunde an vollständige Motorradbekleidung trägst, muss selbstverständlich sein. Klär vor deiner Anmeldung, ob die Fahrschule Helm und Bekleidung in deiner Größe zur Verfügung stellen kann, falls du dir noch keine eigene Montur zulegen möchtest.

3. Ausbildungsfahrzeug:  Worauf muss beim Motorrad geachtet werden?

Was das Ausbildungsfahrzeug betrifft, muss die Fahrschule dir ein motorisiertes Zweirad anbieten können, welches deiner Körpergröße gerecht wird und einen sicheren Umgang im Straßenverkehr gewährleistet. Lass dir das Fahrzeug ruhig zeigen und überzeuge dich ebenso von einer guten Sitzposition wie einem ordnungsgemäßen Zustand. 

4. Die Kommunikation unterwegs:  Welche Technik wird eingesetzt?

Für die Kommunikation unterwegs hat sich in der Zweiradausbildung die Verständigung per Funk als sinnvoll erwiesen. Je nach Vorliebe und Ausstattungsgrad der Fahrschule ist hierbei auch ein Dialog möglich. Kopfhörer und ggf. Mikrofon sind dabei im Helm platziert.

5. Benzin im Blut: Wie Motorrad engagiert ist die Fahrschule?

Frag ruhig auch mal nach Dingen, die man eigentlich für selbstverständlich halten sollte, etwa der zweiradspezifischen Fortbildungen der ausbildenden Fahrlehrenden. Wann hat die letzte Zweirad-Weiterbildung stattgefunden? Die letzte „Wissensauffrischung rund ums motorisierte Zweirad“ der jeweiligen Fahrlehrenden sollte nicht länger als vier Jahre zurückliegen. Ebenso wichtig ist zu wissen, ob die Fahrlehrenden auch privat Motorrad fahren und das Thema „Zweirad“ engagiert angehen. Schließlich willst du von einem echten Profi mit Benzin im Blut lernen.

Du siehst, es ist also gar nicht so banal, die richtige Fahrschule zu finden. Lass dir Zeit dafür. Die genannten Tipps werden dir auf jeden Fall bei deiner Entscheidung weiterhelfen, so dass nicht nur dein Bauchgefühl entscheidend ist.


Mit freundlicher Unterstützung vom ifz (Institut für Zweiradsicherheit e.V.): www.ifz.de